Seit Anfang 2022 hat der Euro gegenüber dem Dollar um fast 15 % an Wert verloren. Dieser Trend ist umso ausgeprägter, als er sich von Jahr zu Jahr verschärft. Diese Abwertung des Euro gegenüber dem Dollar wirkt sich auf die Realwirtschaft aus, und die Folgen haben sowohl negative als auch positive Auswirkungen. Die derzeitige Währungskonfiguration würde die europäischen Exporte stützen, die heimischen Produkte wettbewerbsfähiger machen, indem sie ausländische Investoren anzieht.

Allerdings gibt es auch negative Auswirkungen wie höhere Importpreise und das Risiko steigender Renditen für Staatsanleihen. Die Einheitswährung, die sich auf dem niedrigsten Stand seit 20 Jahren befindet, bedroht auch eine Wirtschaft, die bereits mit Inflationsspitzen zu kämpfen hat. Warum also fällt der Euro gegenüber dem Dollar und was sind die Folgen?

Warum fällt der Euro gegenüber dem Dollar?

Steigende Energiepreise in Verbindung mit einer breiteren Verschlechterung der Aussichten für die Eurozone führten zu einem Rückgang der europäischen Währung. Die starke Abhängigkeit Deutschlands und Italiens von russischem Gas beunruhigte die Anleger, da Ökonomen für den Euroraum eine viel schnellere und schmerzhaftere Rezession vorhersagten als für die USA.

Hinzu kommt der Unterschied bei den Zinssätzen zwischen den USA und der Eurozone. Im Kampf gegen die Inflation ist die US-Notenbank Federal Reserve aggressiver geworden, um die Zinssätze zu erhöhen. Diese hat seit März 225 Basispunkte bzw. 2,25% erhöht, während die Europäische Zentralbank (EZB) bislang nur 50 Basispunkte bzw. 0,5% erhöht hat.

Der US-Dollar profitiert ebenfalls von seiner Attraktivität als sicherer Hafen. Inmitten der Unsicherheit über die Weltwirtschaft beruhigt die relative Sicherheit, die der Dollar bietet, die Anleger, da er weniger gefährdet ist.

Welche Auswirkungen hat die Abwertung des Euro auf die Finanz- und Geldmärkte?

Die Abwertung des Euro ist derzeit einer der Katalysatoren für den Anstieg der Inflation in der Europäischen Union. Eine höhere Inflation verringert die Kaufkraft der Verbraucher, ein Faktor, der sowohl den Bürgern als auch den Regierungen der europäischen Länder Sorgen bereitet.

Die bereits sehr hohen Staatsschulden dürften in dem Maße steigen, wie der Euro an Wert verliert, was als kritisch angesehen wird. Dies könnte zu einem Anstieg der langfristigen Zinssätze führen, wodurch der Zugang zu Krediten erschwert und Investitionen eingeschränkt werden. Eine kontraproduktive Situation zu einem Zeitpunkt, an dem die Wirtschaft Kapital benötigt, um sich von vergangenen Gesundheitskrisen zu erholen.

Auch im Falle der Unternehmen sind die Folgen eines gegenüber dem Dollar schwächeren Euro je nach ihrer Abhängigkeit vom Außenhandel und von der Energie unterschiedlich. Exportunternehmen außerhalb der Eurozone profitieren von einem schwächeren Euro, da die Preise wettbewerbsfähiger sind (wenn sie in Dollar umgerechnet werden), während Importunternehmen stärker benachteiligt werden.

Im Gegensatz dazu werden die Betriebskosten; im Zusammenhang mit Rohstoffen und Energie, für die lokalen Unternehmen, die die Wirtschaftsstruktur der europäischen Wirtschaft bilden und wenig exportieren, explodieren.

Auf dem Geldmarkt und insbesondere auf dem Goldmarkt ist Gold, das wie die meisten Rohstoffe international in Dollar gehandelt wird, eines der Hauptopfer des starken Dollars. Im Jahr 2022 erreichten die Goldpreise im März und April ihren Höhepunkt.

Darüber hinaus wirken sich internationale Angelegenheiten und die Deflation der europäischen Währung direkt auf diesen Kurs aus. Die Zinssätze der Zentralbanken, der Druck von Banknoten, Staatsanleihen und Schatzanweisungen stützen die Wirtschaft und lassen den Goldpreis kurzfristig sinken. Gleichzeitig kaufen die Zentralbanken immer mehr Gold, das als sicherer Hafen gilt. Für Privatpersonen verringern die Inflation und ein schwächerer Euro die Kaufkraft.

Die Währung verliert an Wert, was die Haushalte dazu zwingt, mehr auszugeben. Eine Investition in Gold würde es Privatpersonen daher ermöglichen, sich zu schützen und ihre Kaufkraft zu erhalten.

So bleibt dieses seltene Edelmetall, das sich außerhalb des Systems befindet, stabil und wird auch dann nicht verschwinden, wenn die Börse oder die Banken zusammenbrechen. Darüber hinaus ermutigt die Besteuerung von Gold zu Investitionen.