Zwischen 2013 und 2016 soll die französische Zentralbank die letzten 221 Tonnen des im Ausland gelagerten Währungsgoldes diskret nach Paris zurückgebracht haben, wodurch sich der Goldbestand in La Souterraine, dem Tresor der französischen Zentralbank, auf 2435 Tonnen erhöhte. Aus gutem Grund: Das gelbe Metall hat seinen Status als sicherer Hafen während der letzten Krisen, die die Weltwirtschaft erschüttert haben, bestätigt. Im Folgenden werden die Gründe für die Rückführung des Goldes nach Paris erläutert.
Gold: Ein Metall, dessen Rolle in der Finanzwelt sich in den letzten Jahren verändert hat
Lange Zeit bewahrte die französische Zentralbank einen Teil ihres Goldes bei ausländischen Banken auf, insbesondere in den USA, im Vereinigten Königreich und in einigen afrikanischen Ländern. Vor 2008 zögerten die Staaten nicht, ihre Bestände zu liquidieren, wie es 2004 der Fall war, als Nicolas Sarkozy als Wirtschaftsminister 500 bis 600 Tonnen Gold verkaufte.
Seit 2008 haben sich die Rolle und der Stellenwert des Goldes in der internationalen Finanzwelt und Politik jedoch erheblich verändert. Tatsächlich hat das gelbe Metall seinen Status als sicherer Hafen bestätigt und Staaten und andere Zentralbanken sind wieder zu Käufern geworden.
Die folgenden Krisen (die Griechenland-Krise 2009, dann die Portugal-Krise 2010) und schließlich die Krise im Zusammenhang mit dem Coronavirus in den Jahren 2020-2022 bestätigten diesen Status.
Sicherung des Goldes innerhalb der eigenen Grenzen
Die französische Zentralbank ist nicht die einzige, die diesem neuen Trend folgt. Viele Staaten haben ihre Goldreserven repatriiert und gehen dazu über, das Edelmetall zu kaufen. Einige Zentralbanken kaufen seit 2008 sogar bis zu 400 Tonnen Gold pro Jahr.
Der Grund für diesen Trend ist, dass die Staaten ihr Gold innerhalb ihrer Grenzen sichern wollen. Wir dürfen nicht vergessen, dass Gold lange Zeit die Grundlage des globalen Finanzsystems bildete (die sogenannte Goldparität oder der Goldstandard). Das Metall steht also weiterhin für finanzielle Stabilität in vielen Ländern.
Übrigens war Frankreich nicht das erste Land, das mit der Repatriierung seiner Reserven begann. Vor ihm soll die Deutsche Bundesbank ihr in Frankreich und den USA gelagertes Gold repatriiert haben.
Ziel: Wieder ein globales Goldzentrum werden.
Ein weiterer Grund für diese Entscheidung ist das Bestreben der Bank von Frankreich, die französische Hauptstadt wieder zu einem wichtigen Goldstandort zu machen und damit London oder New York Konkurrenz zu machen.
Die Rückführung der im Ausland gelagerten Goldbestände würde somit sicherstellen, dass dieses Gold jederzeit auf dem Großhandelsmarkt verwendet werden kann.
Heute bestätigt die Wirtschaftskrise im Zusammenhang mit dem Coronavirus nur die Entscheidung der Bank von Frankreich, die letzten Tonnen Gold nach Paris zu repatriieren.
Durch Patricia Fhal
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