Anlässlich des Ankaufs einer außergewöhnlichen Goldkrone Philipps VI. erschien es uns naheliegend, die Geschichte dieser Münze, die zu den seltensten und schönsten mittelalterlichen Münzen Frankreichs zählt, mit Ihnen zu teilen.

Aus numismatischer Sicht war die Regierungszeit von Philipp VI. von zahlreichen Währungsmutationen, d. h. einer Abwertung der Währung, gekennzeichnet. Dieses Verfahren war in Krisenzeiten üblich und ermöglichte es, die Einnahmen des Königs künstlich zu erhöhen und auf steigende außergewöhnliche Ausgaben, wie z. B. einen Krieg, zu reagieren.

Tatsächlich war die Regierungszeit Philipps VI. durch den Beginn des Hundertjährigen Krieges gekennzeichnet, der Teil einer Legitimitätskrise der französischen Königsmacht war.

Zur Erinnerung: Der Hundertjährige Krieg entstand aus dem Anspruch Eduards III. von England, die französische Krone von Philipp VI. zurückzuerhalten. Das Verschwinden des letzten Sohnes von Philipp IV. dem Schönen war der offizielle Vorwand von Eduard III. vor dem Hintergrund einer immer stärker werdenden Rivalität zwischen Frankreich und England.

Unter diesen Umständen entsteht die goldene Krone Philipps VI. Sie wurde ab 1340 geprägt, also drei Jahre nach dem Beginn des Krieges zwischen Frankreich und England.

Auf der Vorderseite ist die Krone, eines der Symbole der französischen Monarchie, zu sehen, die von sechs Lilien umgeben ist. Die Verwendung der Krone ist ein starker Anspruch, um die Macht des französischen Königs Philipp VI. gegenüber Edward III. zu legitimieren, der ebenfalls diese Krone Frankreichs für sich beansprucht. Die Legende auf der Vorderseite lässt sich wie folgt übersetzen: "Philipp VI., von Gottes Gnaden König von Frankreich".

Auf der Rückseite haben wir ein Kreuz, das von gekrönten Lilien umkränzt wird. Die Legende lautet: "Christus siegt, Christus herrscht, Christus befiehlt".

Während die Krone auf der einen Seite die weltliche Macht des Königs repräsentiert, steht die Rückseite mit dem Kreuz und der Christus-Legende für den göttlichen Teil dieses Königtums. Diese beiden Aspekte lassen uns stark an die berühmte Theorie der zwei Körper des Königs von Ernst Kantorowicz denken. Der eine sterbliche Körper, der durch die Krone repräsentiert wird, und der andere, der durch das Kreuz dargestellt wird, zeigt die unsterbliche Seite des Königs. Und auch wenn der Spruch "Der König ist tot, es lebe der König" erst viel später im 16. Jahrhundert auftauchte, stellt er doch perfekt diese Ambivalenz dar, die sich auch in unserer goldenen Krone wiederfindet.

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